Dienstag, 9. Juni 2015

Der liebe Fadenlauf, oder wie erkenne ich ihn richtig


Der Fadenlauf - ein Buch mit sieben Siegeln?!

Immer und immer wieder tauch diese Frage auf – insbesondere für Anfänger. Es ist aber auch nicht ganz so einfach, wie man meint…oder doch?

Doch ist es!!! Ihr alle könnt ihn erkennen, sogar du, die du gerade erst vor ein paar Tagen angefangen hat zu nähen.


Warum genau ist es so wichtig den Stoff im Fadenlauf zuzuschneiden?


Die Frage habe ich mir in meinen Anfängen auch gestellt und sie ist eigentlich ganz leicht zu beantworten:
  1. Wenn der Stoff ein Muster hat und ich diesen eben nicht im Fadenlauf zuschneide, verläuft der Muster höchstwahrscheinlich kein bisschen so wie ich das eigentlich haben wollte, bzw. so wie es soll.
  2. Schneide ich beispielsweise Jersey oder Sweat (Maschenware) nicht im Fadenlauf zu, dann kann es sein, dass mein fertiges Werk gar nicht passt oder zu eng ist. Denn gerade bei Maschenware ist es wichtig auf die Dehnbarkeit zu achten. Auch mir ist es schon passiert, dass ich meinem Sohnemann einen tollen Sweater genäht habe, dieser aber am Ende nicht passte, weil er sich nicht gedehnt hat => Mist, nicht auf den Fadenlauf geachtet *dödöööööööm*
Wie genau erkenne ich jetzt den Fadenlauf?
Das ist wie gesagt ganz einfach. Ich habe dafür mal ein paar kurze Videos gemacht.

Webware // Cord:
Am aller einfachsten ist das Ganze bei Cord zu erkennen.
Der Fadenlauf verläuft IMMER parallel zur Webkante.
Die Webkante ist dieser etwas stärkere, nicht ganz zum Rest des Stoffstücks passende Balken am Rand.
UUUUUUND: Du musst einfach auf die Linien achten...diese Linien laufen ebenfalls parallel zum Fadenlauf.



Webware // Baumwolle:
Auch bei den meisten Baumwollstoffen ist es recht einfach zu erkennen.
Zuerst einmal gilt auch hier: Der Fadenlauf verläuft IMMER parallel zur Webkante (im Video der Balken links mit der Schrift)!

Außerdem verläuft auch das Muster parallel zum Fadenlauf.
Bei Stoffen wie Karo-Stoffen erkennt man den Fadenlauf aber wirklich fast nur an der Webkante.



Maschenware // Jersey, Sweat, etc.:
Bei Maschenware ist es ähnlich - ihr wisst was jetzt kommt:
Der Fadenlauf verläuft IMMER zur Webkante (im Video links auch wieder der Balken mit der Schrift)!

Und auch bei Jersey oder Sweat erkennt ihr ihn am Muster - es ist bei nahezu jedem Stoff so.
ABER hier gibt es noch einen zusätzlichen Trick - wenn die Webkante nicht mehr da ist und auch das Muster nichts verrät: Wenn man sich den Stoff ganz aus der Nähe ansieht, erkennt man feine Linien:
Japp genau - sie verlaufen parallel zum Fadenlauf :)

Ich glaub jetzt hat es jeder verstanden.

Es gibt aber bei Maschenware noch einen Trick: Auseinanderziehen!
Einige Stoffe lassen sich nur in eine Richtung dehnen => der Fadenlauf verläuft orthogonal (senkrecht) zur Dehnung.



Man kann es außerdem sehen (Video 2): Dehne ich es parallel zum Fadenlauf sieht man nur einige kleine Löcher. Dehne ich den Stoff aber orthogonal zum Fadenlauf erkenne ich wieder die feinen Linien.



Ich hoffe diese kurze Erklärung und die kleinen Videos konnten die sieben Siegel des Buches "Wie erkenne ich den Fadenlauf" öffnen und ihr wisst nun worauf es ankommt.

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Bis bald, eure Kim :)

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